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Sizilien in 14 Tagen – Reisetipps und Sehenswürdigkeiten

Sizilien, die Insel der Mafia, ist berühmt berüchtigt für schreckliche Ereignisse und ausbrechende Vulkane. Allerdings ist das bloß die eine Seite. Was die Insel für Schönheiten und Aktivitäten zu bieten hat und was man in zwei Wochen auf Sizilien unbedingt alles besichtigen muss, fasst der folgende Artikel zusammen.

Ätna bzw. Etna – der höchste Vulkan Europas

etna-der-hoechste-vulkan-europasÄtna (ital. Etna) der größte Vulkan Italiens, ist immerhin aktiv. Der Zugang erfolgt über die Strada dell’Etna bis knapp unter 2.000 m über dem Meeresspiegel. Weiter geht es mit einer Seilbahn für die nächsten 500 Höhenmeter. Ab 2.500 m Seehöhe führt die Tour mit geländegängigen Bussen oder Jeeps weiter nach oben. Mit der Eisenbahn kann der Vulkan fast gänzlich umrundet und auf diese Weise von unten bewundert werden. Von der Station Etna Nord fahren Geländebusse zur sogenannten vulkanologischen Beobachtungsstation. Das häufige Besucherziel weist vier Gipfelkrater auf, welche allerdings fast nie Ort der neuen Ausbrüche sind.

Gole dell’Alcantara – einzigartige Schlucht

gole-dell-alcantara-einzigartige-schluchtBeeindruckende Felsen erwarten ihre Besucher. Die Schluchten, die der Fluss Alcantara in das Lavagestein des nahen Vulkans gefressen hat, ragen bis zu zwanzig Meter in die Tiefe. Die maximale Breite beträgt fünf Meter. Zu den Besonderheiten dieses Tourismusziels zählen die fünf- und sechseckigen Säulen, welche durch einen langsam erkaltenden Strom aus Lava entstanden sind. Dieses Naturschauspiel ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Besonders an heißen Tagen eignet sich die Alcantara-Schlucht mit dem kalten Wildbach. Zehn bis zwölf Grad beträgt die Wassertemperatur, die schnell für Abkühlung sorgt. Man kann durch den Fluss watend die Felsenformationen bewundern.

Taormina und Castelmola

castelmolaDiese beiden Orte auf der Urlaubsinsel sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Castelmola wird auch als das „Adlernest“ oberhalb von Taormina bezeichnet. Denn der kleine Ort liegt auf 550 m Seehöhe. Neben der wunderbaren Aussicht auf Taormina, den großen Vulkan und die Bucht von Naxos, gehören Greifvogelschauen in der Burg von Castelmola zur Tagesordnung. An einem halben Tag ist der überschaubare Ort besichtigt, welcher mit dem Bus innerhalb von zehn Minuten von Taormina aus zu erreichen ist. Allerdings bietet die Lage auch eine Wanderung an. Diese würde 60 bis 90 Minuten in Anspruch nehmen und darf in der heißen Jahreszeit auf keinen Fall unterschätzt werden.

Nekropole von Pantalica

nekropole-von-pantalicaDie Nekropole von Pantalica gilt seit 2005 als UNESCO Weltkulturerbe. Es handelt sich um eine große Ansammlung von Kammergräbern, die aus der späten Broze- und der frühen Eisenzeit stammen. Über 5.000 Stück dieser Gräber sind vorhanden. Die UNESCO spricht davon als eine einzigartige Ansammlung von Zeugnissen über die Wohnlandschaft von Hochkulturen über längere Zeit an der selben Stelle im Mittelmeerraum. Die Nekropole ist in etwa 35 km von Syrakus entfernt. Die Gräber wurden genutzt, bis die Griechen das Land übernahmen. In frühchristlicher Zeit wurden die Ruhestätten teilweise zweckentfremdet, indem sie als Wohnungen genutzt oder zu Kapellen umgebaut wurden.

Syrakus und Ortygia

ortygiaOrtygia bezeichnet eine Insel, die sich wenige Meter entfernt von Sizilien befindet. Sie ist Teil der Stadt Syrakus und beheimatet deren Altstadt. Drei Brücken verbinden die Insel heute mit der restlichen Stadt. Die Kalksteininsel bildet zudem den Abschluss des natürlichen Hafens, der sich in der Bucht von Syrakus gebildet hat. Allerdings weist selbst Ortygia einen kleinen Hafen auf. Die Göttin Artemis, deren Beiname dem der Insel gleicht, soll hier geboren sein. Die Nymphe Arethusa soll sich außerdem auf dieser Insel in eine Quelle verwandelt haben, die heute durch den Brunnen Fonte Aretusa sichtbar gemacht ist.

Noto, Modica und Ragusa – Barocke Perlen Siziliens

Die Val de Noto führt zu den schönsten barocken Architekturen Siziliens. Die drei Städte Noto, Modica und Ragusa sind dabei die Ziele, die absolut wert zu besichtigen sind. Zahlreiche Kirchen erwarten ihre Besucher. Es besteht außerdem für die sportlichen Touristen die Möglichkeit diese Sehenswürdigkeiten mit einer Radtour von Noto über Modica nach Ragusa zu verknüpfen. Noto wurde von der UNESCO zur Europäischen Hauptstadt des Barocks erklärt. Am besten zur Geltung kommen die barocken Bauten am Corso Vittorio Emanuele. Diese Straße wird von drei Plätzen unterbrochen, wobei jeder einzelne eine barocke Kirche aufweist.

Scala dei Turchi – Treppe der Türken

scala-dei-turchiScala dei Turchi bedeutet Türkentreppen. Es handelt sich um einen riesengroßen Felsen direkt am Meer, der schneeweiß erleuchtet und treppenartige Formierungen aufweist. Über ungefähr 200 Treppen hinunter gelangt man von der Straße zu dem eindrucksvollen Felsen, der jedenfalls einen Besuch wert ist. Um das Naturphänomen anzusehen ist es nicht einmal nötig etwas zu zahlen. Wer ein Auto hat, kann spontan hinfahren und stauen. Besonders bei Sonnenuntergang ist der Platz für Hobbyfotographen ein Highlight. Bei der sensationellen Größe des Felsens ist es möglich darauf spazieren zu gehen. Allerdings macht er auch als Sonnenliege einiges her.

Naturschutzgebiet Torre Salsa

torre-salsaTorre Salsa ist ein Naturschutzgebiet, das außerdem sechs km Sandstrand umfasst. Es befindet sich zwischen Sciacca und Agrigento. Der WWF leitet dieses Stück unberührte Natur, welches seit dem Jahr 2000 unter Schutz steht. Spaziergänge zwischen Hügeln, Kalkfesen, Küsten und Feuchtgebieten sind Möglichkeiten zur notwendigen Entspannung zu gelangen, die der Urlaub bieten soll. Vom Ort Montallegro sind alle Eingänge in das Gebiet erreichbar. Unzählige Tierarten leben in diesem geschützten Gebiet. Will jemand schnorcheln gehen, so ist dies wohl der passendste Platz auf der Insel. Denn an den Küsten des Naturschutzgebiets ist das Wasser wunderschön und außerdem sehr belebt.

Selinunt und Segesta

Wer historisch interessiert ist, sollte diese beiden Orte nicht verpassen! Segesta war eine Stadt in der Antike. Sie liegt im Nordwesten der Insel und imponiert mit ihrem Säulentempel, sowie dem Amphietheater. Segesta liegt auf einem Hang, der sich etwa 300 Höhenmeter über dem Meer befindet. Durch die steilen Anhänge und teilweise Stadtmauern war es möglich die Festung zu verteidigen. Dionysios, der Tyrann von Syrakus, kam allerdings aus Selinunt. Eine 2.600 Jahre alte Hauptstraße ist in dieser Griechenstadt zu sehen. Sie ist komplett gerade gebaut, vergleichbar mit Straßen in geplanten amerikanischen Städten wie New York. Auch gibt es einen imposanten Säulentempel.

Naturreservat Zingaro

1980 war in der nordwestlichen Küstenlandschaft von Sizilien eine Autostraße geplant. Daraufhin starteten Bürgerproteste, welche das erste Naturreservat Siziliens zu Folge hatten. Das Reservat umfasst 1.600 Hektar und einen sieben km langen Küstenstreifen. Raue Kalkfelsen durchziehen das Gebiet und überall sind Wasserrinnen zu sehen, die in die Felsen gefressen wurden. Olivenbäume, Zwergpalmen und eine vielfältige Fauna sind im Reservat Zingarro zu bestaunen. Besonders viele Vogelarten können in diesem Gebiet erhalte werden. Vierzig verschiedene soll es geben. Darunter sind vor allem Geier, Falken und Adler zu finden. Der Monte Speziale ist mit seinen 914 m der höchste Berg im Areal.

Salinen an der Westküste

salinenSalinen sind Einrichtungen zur Gewinnung von Speisesalz. Während des Mittelalters waren diese die Haupteinnahmequelle für den westlichen Teil der Insel. Es gibt sie bis heute und selbst die Arbeitsweise hat sich nicht großartig verändert. Allerdings waren sie damals wohl noch kein Tourismusziel, was heute anders ist. Salz wird dabei durch Verdunstung aus dem Meer gewonnen. Riesige Becken mit Meerwasser kann man dort sehen. Sie sind nicht auf einer Ebene und der Boden der Becken besteht aus einem Gemisch aus Salz und Schlamm, welches das Versickern des Meerwassers verhindern soll. Sicherlich einen Besuch wert!

Erice – beste Aussicht auf Sizilien

Erice war neben Segesta eine weitere der drei größten Städte der Elymer. In der Antike wurde der Ort Enyx genannt. Er liegt auf dem gleichnamigen Berg. Am Hochplateau liegt lediglich die Altstadt. Wenige hundert Einwohner leben hier. Der restliche Ort verteilt sich rund um den Berg. Handwerk, Tourismus und Landwirtschaft sind die drei großen Einnahmequellen der Stadt. Die Stadtmauer sorgte dafür, dass die Stadt praktisch uneinnehmbar war. Die drei Stadttore lagen alle im Nordosten. Perfekt zum Bummeln sind die kleinen, verwinkelten Gassen in der Altstadt. Die meisten Gassen und Plätze sind gepflastert, was ein gemütliches Flair verbreitet.

Cefalu – Strand, Berge und Altstadt

cafaluAuch als die Stadt zwischen Bergen und Meer bekannt, ist Cefalu ein vielseitiger Ort. Strand und Wandern liegen hier ganz nah beisammen. Am Rocca befindet sich das Castello aus normannischer Zeit, welches heute durch eine Treppe zugänglich ist. Der Dom der Stadt ist der größte in Sizilien. Ebenfalls im normannischen Stil erinnert er an eine Festung. Innen allerdings sind sowohl arabische, wie auch orthodoxe Elemente enthalten. Die Bastione di Capo Marchiafava ist ein echter Geheimtipp. Denn die große Plattform bietet einen herrlichen Ausblick zu dem sich nicht allzu viele Besucher verirren, da die meisten ihre Tage lieber am Strand verbringen.

Enna – Neben Siziliens

ennaDer sogenannte „Neben Siziliens“ ist die höchstgelegenste Provinzhauptstadt der Insel. Die Temperaturen sind für Besucher hier das erste Highlight. Denn durch die Höhenlage ist es selbst im Sommer angenehm. In Wirklichkeit zählt auch diese zu den Barockstädten Siziliens des Val di Noto. Die Via Roma ist zwar nur eine Straße, taugt aber auch als Reiseführer, wenn man bereits Ahnung hat, was einen erwartet. Der dreistöckige Wohnturm von Friedrich II., der Dom der Stadt und das Kastell sind drei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Enna. Der Wohnturm gehörte früher zu dem nicht mehr erhaltenem Castello Vecchio und ist unterirdisch mit dem heutigen Kastell verbunden.

Sizilien ist eine vielseitige Insel. Seien es Naturphänomene, barocke Architektur, die Normannen oder die griechische Antike, alles ist auf der Insel vorhanden. Außerdem ist das Urlaubsziel nicht nur für historisch Begeisterte, sondern auch für Sportler interessant. Ausgedehnte Wanderungen oder Radtouren sind auf der hügeligen Insel möglich. Aber auch der klassische Strand-Tourist kommt nicht zu kurz und kann sich an wunderbaren Sandstränden freuen.

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